Diabetes Wissen / Diabetes vererben – Wie deine Gene beim Erbe mitmischen
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Diabetes vererben? – Wie deine Gene ins Spiel kommen
Als ich in 1998 diagnostiziert wurde, prägte sich ein Satz tief in mein Gedächtnis ein: „Wahrscheinlich wirst du deinen Typ-1 Diabetes an deine Kinder weitervererben.“ In meinen jungen Jahren habe ich das einfach so hingenommen und mir darüber keine großen Gedanken gemacht – schließlich beschäftigt man sich in dem Alter eher mit dem nächsten Spielzeug als mit Erbkrankheiten.
Vererbe ich meinen Kindern Diabetes?
Wenn du dich fragst, ob du deinen Kindern Diabetes vererben wirst, bist du nicht allein. Die Frage, wie stark Gene dabei eine Rolle spielen, ist für viele Betroffene und ihre Familien wichtig. Diabetes, besonders Typ-1, hat eine genetische Komponente, die das Risiko beeinflussen kann, aber es ist nicht ganz so einfach wie „ja“ oder „nein“.
Bei Typ-1 Diabetes wird angenommen, dass genetische Prädispositionen das Risiko erhöhen können, aber es sind auch Umweltfaktoren beteiligt. Das bedeutet, dass das Risiko erhöht sein kann, aber nicht garantiert ist, dass dein Kind die Erkrankung erben wird.
Für Typ-2 Diabetes sieht es ähnlich aus: Auch hier spielen Gene eine Rolle, aber Lebensstil und Umweltfaktoren sind ebenfalls entscheidend. Ein gesundes Leben kann das Risiko minimieren, auch wenn eine genetische Prädisposition besteht.
Am besten ist es, bei Fragen zur Vererbung von Diabetes mit einem genetischen Berater oder einem Arzt zu sprechen, der dir gezielte Informationen basierend auf deiner Familiengeschichte und deiner Situation geben kann.
Das Geschlecht und die Vererbung von Diabetes
Bei der Vererbung von Diabetes spielt das Geschlecht des Elternteils mit Diabetes eine Rolle, nicht das Geschlecht des Kindes. Wenn Diabetes bereits in der Familie vorhanden ist, kann das Risiko für das Kind, ebenfalls zu erkranken, erhöht sein.
Wichtig zu wissen: Als Elternteil hast du keinen Einfluss darauf, ob dein Kind an Diabetes erkrankt. Es bringt nichts, sich selbst Vorwürfe zu machen!
Generell haben Kinder von Eltern oder Geschwistern, die an Diabetes leiden, ein Risiko von 3-8%, ebenfalls zu erkranken. Zum Vergleich: In der Allgemeinbevölkerung liegt das Risiko bei nur 0,3%.
Wenn der Vater Diabetes hat
Wenn der Vater an Typ-1-Diabetes leidet, ist das Risiko für den Nachwuchs, ebenfalls Typ-1-Diabetes zu entwickeln, 2-3 Mal höher im Vergleich dazu, wenn die Mutter betroffen ist.
Wenn beide Eltern Diabetes haben
Wenn beide Elternteile an Diabetes leiden, erhöht sich das Risiko für Typ-1-Diabetes des Kindes auf 10-25%.
Wenn Geschwister Diabetes haben
Wenn Geschwister an Typ-1-Diabetes erkrankt sind, liegt das Risiko für den gleichen Typ von Diabetes bei 10% (25-50% bei eineiigen Zwillingen).
Antikörper-Nachweis
Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, kann durch den Nachweis spezieller Antikörper im Blut festgestellt werden. Schon Jahre vor einem Anstieg des Blutzuckers können bei betroffenen Personen Antikörper gegen die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse nachgewiesen werden.
Das Vorhandensein dieser Antikörper deutet auf entzündliche Prozesse in der Bauchspeicheldrüse hin, die die Betazellen schädigen können.
Für Angehörige von Personen mit Typ-1-Diabetes, bei denen keine Antikörper gefunden werden, liegt das Risiko, selbst zu erkranken, unter 1%. Es ist jedoch zu bedenken, dass trotz eines möglichen Risikos keine aktuellen Maßnahmen zur Verhinderung des Ausbruchs bekannt sind.
Wissenswert: Typ-1-Diabetes wird von vielen Genen beeinflusst. Besonders bedeutend ist das HLA-Gen, das das größte Risiko für die Erkrankung vermittelt.
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